Wir brauchen Selbstbewusstsein und Mut, um die Offenheit in Diversity-Teams erlangen zu können.
Je diverser ein Team ist, umso größer muss die Offenheit eines jeden Teammitglieds sein, damit eine produktive und sinnvolle Zusammenarbeit möglich wird. Die Eigenschaften von Selbstbewusstsein und Mut ermöglichen uns unseren Standpunkt verlassen zu können und uns unbekannten und fremden Positionen und Ansichten mit Offenheit und großem Interesse zuzuwenden.
Wir brauchen Selbstbewusstsein und Mut, um den eigenen Standpunkt klar benennen zu können, damit das volle Potenzial der Diversität nutzbar wird.
Das große Potenzial eines diversen Teams wird erst dann evident und nutzbar, wenn die Teammitglieder in der Lage sind, ihren individuellen Standpunkt reflektiert, selbstkritisch und unmissverständlich mitzuteilen.
Darüber hinaus müssen sie auf die Differenzen zu anderen Standpunkten objektiv und analytisch hinweisen. Erst dann wird das Potenzial der Diversität sichtbar und kann genutzt werden.
Rational betrachtet, ist diese Haltung logisch nachvollziehbar. Emotional gesehen ist sie eine Herausforderung, und für manche Teammitglieder führt das Benennen des eigenen Standpunktes und das klare Hinweisen auf Unterschiede zu großem Stress, dem sie sich nur sehr eingeschränkt stellen können.
Die emotionale Herausforderung liegt darin, dass der Mensch grundsätzlich danach strebt, Stress und Anstrengung zu vermeiden und mit seinem Energiehaushalt schonend umzugehen. Aus diesem Grund bevorzugt er eine harmonische und friedvolle Beziehung zu seinem Umfeld. Angst vor Angriffen und Verletzungen durch Meinungsverschiedenheiten und die daraus folgende Ausgrenzung, wird mit einer harmonischen Atmosphäre vermieden.
Dieses Streben nach Harmonie hindert aber das Potenzial der Diversität daran, sich zu entfalten. Wir haben überwiegend die Erfahrung gemacht, dass das Aufzeigen von Unterschieden zu Konfrontation und Ausgrenzung führen kann und das Einnehmen eines klaren Standpunktes oft mit Dominanz und Egoismus interpretiert wird.
In einem solchen Beziehungssystem überlegen wir uns dreimal, ob die Kraftanstrengung für eine Konfrontation im Verhältnis zum Nutzen steht. Wenn wir den Nutzen geringer bewerten als den Aufwand für eine Konfrontation, halten wir den Mund und bringen unser Potenzial nicht ein.
Auch in so einer Situation wird uns das Stärken des Selbstbewusstseins dabei helfen, die Angst vor Konfrontation und Ausgrenzung zu minimieren. Wir schaffen damit eine Kultur, in der das volle Potenzial der Diversität genutzt werden kann, und jedes Teammitglied erlebt diesen Kulturentwicklungsprozess als individuelle Bereicherung.
Damit steigt der Nutzen und somit die Bereitschaft, den Prozess aktiv zu unterstützen.
„Erst der Mut zu sich selbst wird den Menschen seine Angst überwinden lassen.“
Viktor Frankl